Japan2005
Samstag, Januar 15, 2005
  Nikko (Sonnenglanz) .

Telegramm: Gestern früh füllten wir den ersten „absence report“ im Ninomiya-House aus. Keine Schikane. Sondern fürsorglicher Wunsch der Feuerwehr: sie will immer wissen, wer in welchem Haus schläft. Wir fuhren über Ueno/Tokyo nach Utsunomiya nach Nikko, schliefen im „Turtle Inn“ und wachten heut früh im tiefsten Schnee auf. Der Reihe nach in Kürze (wir sind eben müde zurückgekommen):

14.1. Erste Fahrt mit Shinkansen (japanischer ICE) von Ueno nach Utsunomiya (40 Minuten), vom zweistöckigen Waggon aus bunte Dächer gesehen. Japan ist von oben blau, rot, grün und leuchtet! In Utsunomiya Sonnenschein, die Stufen zum Fukaara-Schrein hinauf schwitzen wir regelrecht, oben schlürfen wir gierig Wasser aus der heiligen Quelle. Wildhundeschrein. Heilige Glocke. Auf dem Weg zum Mittagessen Badekappen gekauft, dann Spezialität des Ortes (der in keinem Reiseführer auftaucht) gegessen: Sui Gyoza. Chinesische Wasserteigtaschen. Mit Anleitung des Kochs (wie scharfe Sauce mit Sojasauce mit Essig zu mischen ist und die Teigtaschen mit Stäbchen darin zu tunken). 15 Uhr Termin bei Prof. Nagai von der Fakultät „Civil Engineering“. 16 Uhr Ende. Prof. N. hat Meetingin Nikko, nimmt uns im Auto mit. Fahrt durch die längste Zedernallee im Flachland (?) der Welt (Eintrag im Guinness Buch der Rekorde). Einquartierung im Turtle Inn. Bezug eines japanischen Zimmers. Bergluft. Bachrauschen. Abendessen: Yuba. Spezialität von Nikko, verschiedene Tofu-Arten mit einem Gläschen Sake aus Nikko (kalt, schmeckt aber auch gut).

15.1. Schnee – keine Sonne. Tempelrundgang. Rinnoji-Tempel, Garten im Schnee, 3-Buddhahalle auf Strümpfen (morgen hat uns der Schnupfen wieder), Toshogu-Schrein, grosses Torii, fünfstöckige Pagode, Stall mit 3 Affen (nichts schlechtes hören, nichts schlechtes sehen, nichts schlechtes sagen), Dämmerungstor, Schlafende Katze, 200 Stufen hoch zur Grabstätte von Tokugawa Ieyasu, Halle des Drachengebrülls, Futarasan-Schrein, Taiyuin-Schrein für 3. Tokugawa Shogun. Mit dem Bus in die Berge, 20 Serpentinen hoch auf 1.300 müM. Es schneit immer heftiger. Chuzenji-See, Kegon Wasserfall (mit Lift 100 Meter in die Tiefe, Gespräch über Goethe und den Rheinfall, darüber den Bus nach Nikko verpasst). 28 Serpentinen nach Nikko zurück (Einbahnstrecken, die eine Strasse führt hoch, die andere runter – wie auf Maui). 16.21 Uhr mit Spacia (Privatbahn) nach Asakusa/Tokyo. Während der Fahrt die ersten zwei Lektionen Katakana-Zeichen bewältigt. Kann jetzt schon „ramen“ (chinesisische Nudelsuppe) und „aran“ (= Alan, der Name von Jeannettes britischem Ehemann) lesen und schreiben. 19 Uhr mit Bus nach Tsukuba. Der Schnee ist in strömenden warmen Regen übergegangen. Alles weitere morgen. Die Wochentage werden endlich vervollständigt.

Nikko nikko – übrigens – heißt hierzulande lächeln.


 
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Judith Arlt in Japan. -- Es hat mich in ein Land verschlagen, das sauberer ist als die Schweiz. -- Zu einer Jahreszeit, die ich lieber bei den wildlebenden Kaiserpinguinen auf dem Meereis in der Weddel See verbringen würde. -- Als begleitendes Familienmitglied eines Research Fellows der Japan Society for the Promotion of Science. -- Judith Arlt in Tsukuba Science City, Präfektur Ibaraki.

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