Japan2005
Sonntag, Januar 30, 2005
  Ryokan Kikugawa .

29.1.2005

Telegramm Miyajima: Um 8 Uhr holt uns der freundliche Professor I. im Hotel ab, wir fahren mit dem Auto in der Sonne nach Nagasaki. Besichtigen das chinesische Viertel (überall wird geputzt und geschmückt für das chinesische Neujahrsfest am 9.2.) und der ehemals holländischen Handelsenklave Dejima. Danach mit dem Zug nach Fukuoka (Hanaka), dort umsteigen in Shinkansen nach Hiroshima. So schnell bin ich im Leben noch nie Zug gefahren. Durch die Tunnel donnert der Zug und mir fällt der Kopf ab. Nach Niigata fuhren wir viel langsamer. Der Professor meint, wegen des letzten Erdbebens im Oktober 2004. Da war einer der Tunnel eingestürzt. Und die Strecke wochenlang unterbrochen. Ich glaube das nicht und befinde mich flugs zum ersten Mal in meinem Leben auf dem innerjapanischen Meer. Auf der Fähre von Miyajima-guchi (21 Expresszugminuten südwestlich von Hiroshima) auf die Insel Miyajima. Weil mein Tourismusexperte unbedingt Frau Dr. Funck treffen will, die eigentlich in Hiroshima lehrt, aber gerade einen Wochenendkurs auf dieser Insel abhält. Rezeption von japanischen Sehenswürdigkeiten durch Ausländer. Die Beschallungen der letzten Tage haben mich dubbelisinnig gemacht. Überall Stimmen. Im Zug wird andauernd irgendetwas durch die Lautsprecher verkündet. Immer von Frauen. Das bordeigene Navigationssystem im Auto des freundlichen Almwirtschaftsexperten lotste mit einer unterwürfigen Frauenstimme durch das Gewirr der Ein- und Ausfallstrassen von Nagasaki City.

Ich bin krank. Sehenswürdigkeiten. Frauenstimmen. Barockmusik. Kunstvogelgezwitscher. Ich will von diesem Land nichts mehr wissen.



für frieda
 
Comments:
Dass beim Foto Schuhe "für frieda" steht, habe ich erst heute bemerkt. Aber auf irgendeine Art und Weise empfand ich beim Anblick des Bildes ganz klar eine spürbare Zuneigung des Fotografen zu einer Schuhfrau. Danke, dass ich auf dieser Reise immer etwas dabei sein darf in euren Gedanken.
Frieda
 
Ich habe erst heute bemerkt, dass bei der Schuh-Foto untendran "für frieda" steht. Aber bei früheren Betrachtungen habe ich intuitiv das Bild bereits adoptiert. Man spürt, dass der Fotograf, die Fotografin eine Zuneigung zu einer Schuhfrau haben könnte. Es ist ein schönes Gefühl, immer irgendwie dabei zu sein, denn Schuhgeschichten gibt es ja endlose in Japan!
Frieda
 
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Judith Arlt in Japan. -- Es hat mich in ein Land verschlagen, das sauberer ist als die Schweiz. -- Zu einer Jahreszeit, die ich lieber bei den wildlebenden Kaiserpinguinen auf dem Meereis in der Weddel See verbringen würde. -- Als begleitendes Familienmitglied eines Research Fellows der Japan Society for the Promotion of Science. -- Judith Arlt in Tsukuba Science City, Präfektur Ibaraki.

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